Legal Tech als Verknüpfung von Recht und Technologie. Das hört sich in der Theorie sehr vielversprechend an. Man nehme innovative Technologien und kombiniere sie mit juristischem Fachwissen, sodass am Ende die Effizienz gesteigert und die Arbeitsbelastung gesenkt werden kann. Doch wie gestaltet sich die konkrete Umsetzung dieser abstrakten Vorstellung in der Kanzlei? Genau hier kommen Legal Engineers in Spiel. Sie sollen die Fachdisziplinen Jura und Informatik verknüpfen und für konkrete Lösungen bei der Implementierung von Legal Tech Software sorgen.

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Anforderungsprofil
Die Vorstellung, die digitale Transformation der eigenen Kanzlei durch innovative Legal Tech Software mitzugestalten hört sich sehr vielversprechend an. Doch welche Skills muss ein Legal Engineer mitbringen, um die Schnittstelle zwischen Recht und Informatik besetzen zu können? Das lässt sich pauschal leider nicht so einfach beantworten. Das Berufsfeld des Legal Engineers ist noch sehr neu und die Arbeitsweise, je nach Arbeitgeber, sehr verschieden. Nichtsdestotrotz gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, die Legal Engineers unabhängig von der Arbeit in einer Kanzlei, der Rechtsabteilung eines Unternehmens oder bei einem Fachverlag mitbringen sollten:
Zweifellos müssen Legal Engineers über ein gewisses Maß an juristischem Fachwissen verfügen. Zwei abgeschlossene Staatsexamina sind dabei jedoch nicht zwingende Voraussetzung. Wichtig ist die Fähigkeit, juristische Sachverhalte verstehen und durchdringen zu können. Dafür ist häufig bereits das erste Staatsexamen oder ein Studium im Bereich Wirtschaft und Recht ausreichend.
Neben den juristischen Kompetenzen sind technische Kenntnisse Grundvoraussetzung für die Ausübung des Berufs. Hier ist ein abgeschlossenes Studium keine notwendige Voraussetzung. Gleichwohl sollten Legal Engineers bereits Erfahrungen in Programmiersprachen, wie beispielsweise Python oder JavaScript haben und über ein Grundverständnis von Hardware verfügen.
Die erstgenannten Fachkompetenzen entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn der Legal Engineer in der Lage ist die aufkommenden Probleme durch geeignetes IT-Projektmanagement zu lösen. Im Optimalfall sollten dafür bereits Kenntnisse der Workflow-Modellierung mitgebracht werden. Nicht zuletzt erfordert das erfolgreiche Projektmanagement ein ökonomisches (Grund-)Verständnis.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Diese Frage lässt sich genauso wenig pauschal beantworten, wie die Frage nach dem Anforderungsprofil eines Legal Engineers. Die Projektabläufe in einer Großkanzlei unterscheiden sich vermutlich grundlegend mit denen, aus einem Start-Up mit flachen Hierarchien. Darüber hinaus lassen sich alle Funktionen einer Software anpassen und individualisieren, sodass das Tätigkeitsfeld nahezu täglich neu aufegrollt wird. Grundsätzlich stehen allerdings der enge Austausch und die Vermittlung von Anwälten und Software-Entwicklern im Vordergrund. Die Verknüpfung der beiden Fachdisziplinen kann nur dann gelingen, wenn beide Parteien dieselbe Sprache sprechen und offene Kommunikation herrscht. Konkret können die Aufgabenfelder so aussehen:
- Problemanalyse juristischer oder technischer Schwachstellen
- Modellierung von Workflows und digitalen Prozessen
- Standardisierung und Optimierung juristischer Abläufe durch Softwareentwicklung
- Ausprobieren von erprobten und neuartigen Legal Tech Tools
- Kosten-Nutzen-Abwägungen

Nicht die einzige interdisziplinäre Schnittstelle
Der Beruf des Legal Engineer ist nicht der einzige, in welchem Disruption von Rechtsdienstleistungen eine konkrete Ausformung erfährt. Die Digitalisierung des Rechtsmarktes wird zunehmend auch durch Legal Designer bestimmt. Das Konzept Legal Design verknüpft grundlegende Design-Thinking Methoden mit juristischen Fragestellungen und versucht dabei nutzerorientierte Lösungen zu finden.