Hat der gewöhnliche Anwalt ausgedient? Nein, natürlich nicht! Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt aber in nahezu allen Branchen – und der Rechtssektor bildet da keine Ausnahme. So kommt es, dass sogar Beck nun in einem Artikel angesichts Legal Tech neue Berufsgruppen benennt. Mit dem Aufstieg von Legal Tech, also Technologien zur Unterstützung juristischer Prozesse, entstehen nicht nur effizientere Arbeitsabläufe, sondern eben auch völlig neue Berufsfelder. Diese Entwicklung bietet spannende Möglichkeiten für Juristen aber eben auch für Fachkräfte mit einem technischem oder wirtschaftlichem Hintergrund. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige der neuen Berufsbilder, die durch Legal Tech entstanden sind und zeigen, welche Kompetenzen heute gefragt sind, um in diesem dynamischen Umfeld erfolgreich zu sein. Und was bedeutet das alles eigentlich für „normale“ Anwälte?
1. Was ist Legal Tech?
Legal Tech ist ein Sammelbegriff für Technologien, die darauf abzielen, juristische Aufgaben effizienter, zugänglicher und/oder kostengünstiger zu machen. Technologie bzw. Digitalisierung beschreibt hierbei eben solche technologische Hilfe, die später weiter erklärt wird. Es kann aber schon so simpel anfangen wie mit einer Word-Datei und so weit gehen wie KI-gestützte Dokumentenanalyse. Oft genannte Beispiele von Anwendungen sind: Vertragsmanagement-Software, automatisierte Rechtsberatungsdienste, digitale Plattformen für Anwaltskanzleien oder Kanzlei-Software. Diese „Tools“ (also Werkzeuge) nutzen auf technischer Seite Algorithmen, KI oder Programme anderer Anbieter. Grundsätzlich soll die juristische Aufgabe durch maschinelle, digitale und Tech-Unterstützung erleichtert werden.
2. Wieso ergeben sich hierdurch neue Berufe?
Ganz einfache Antwort: Interdisziplinäre Anforderungen! Legal Tech erfordert Expertise, die über juristisches Fachwissen hinausgeht. Die Entwicklung, Implementierung und Wartung von Technologien wie Künstlicher Intelligenz, Blockchain oder automatisierten Vertragsmanagementsystemen erfordert Fachkräfte, die sowohl juristische als auch technische Kenntnisse besitzen. Hier entstehen neue Berufsbilder, die als Brücke zwischen Technologie und Recht fungieren, oder die auf die Analyse und Verarbeitung juristischer Daten durch Technik (Data Scientists) spezialisiert sind.
3. Der Legal Engineer
Zunächst benennt Beck eine Gruppe namens „Legal Engineer oder Project Manager“. Sie sind auch das erste Berufsbild, an das man bei Legal Tech denken wird: Die Brücke zwischen Anwälten und Programmierern. Sie nehmen von den Anwälten die juristischen Anforderungen oder Automatisierungs-Wünsche auf und übersetzen diese den IT-Fachkräften (oder übernehmen die technische Arbeit selbst). So schaffen sie die wertvolle Verbindung zwischen den grenzenlosen Möglichkeiten moderner Technologie und den strengen Anforderungen der Rechtsberatung.
4. Warum macht die KI nie, was ich will?-Beruf
Daraufhin beschreibt Beck den sogenannten Legal Prompt Engineer. Hinzugekommen ist also „prompt“ und damit ist auch die Abgrenzung zur Berufsgruppe vorher schon geschafft: Ein Legal Prompt Engineer kümmert sich „lediglich“ darum, für Kanzleien passende Prompts (also Befehle an eine KI wie ChatGPT) zu entwickeln. Diese Experten schaffen es aus der gleichen KI wesentlich qualitativere Antworten zu bekommen (die so sogar an den Mandanten abgesendet werden könnten, statt alles noch einmal selbst umzuschreiben) als Laien und sind deshalb wertvoll für Kanzleien. Allerdings ist beck insoweit zuzustimmen, dass wohl die meisten Kanzleien lieber ihr eigenes Personal schulen werden, damit jeder Mitarbeiter das kann. So wird der Prompt Engineer vielleicht eher zu einem Seminarleiter.
5. Digitalisierungsberater
Ähnlich beratend gibt es dann schließlich noch den Legal Tech und Operations Manager. Er ist Digitalisierungsberater und hilft Kanzleien dabei, speziell angepasste Lösungen für ihre Arbeit zu finden. Sie arbeiten entweder in den größeren Kanzleien selbst (und haben dann eine sehr ähnliche Tätigkeit wie Legal Engineers oder Project Manager. Oder aber, sie helfen immer neuen Kanzleien dabei, den Sprung in die Effizienz zu schaffen. So etwa auch bei Legalvisio Stella Clemens, die Ihnen und Ihrer Kanzlei dabei hilft, die ohnehin intuitive Kanzleisoftware perfekt an Ihre Bedürfnisse angepasst ganz simpel zu integrieren. Viele Anwälte tun sich vor allem im eigenen Kopf schwer damit, endlich den Schritt zu gehen und so ist eine 1:1-Betreuung hierbei mit ständigem Support vom Überlegen bis hin zum Arbeitsalltag besonders wertvoll.
Übrigens: Gerade deshalb bietet Legalvisio sogar den besonderen Counsel Lifetime Service an, damit sie stets mit Vollgas die Vorzüge Ihrer digitalen Kanzlei nutzen können!
6. Tech-Anwälte
Und schließlich weist Beck noch zutreffend darauf hin, dass durch die fortschreitende Modernisierung auch immer mehr Mandanten Technologie bzw. genauer KI selbst einsetzen. Und so wächst das Berufsfeld des Tech-Anwalts momentan natürlich enorm, denn auch hier stellen sich neue und spannende Fragen, zu denen auch Ihre Mandanten vielleicht bald beraten werden wollen. Und so lautet auch das Fazit für die „normalen“ Juristen: Wer vielleicht nicht Coding lernen möchte, der kommt aber dennoch nicht drumherum, dass zumindest inhaltlich oder durch die Arbeitsweise die eigene Arbeit immer digitaler wird. Ein offener Zugang zum Thema hilft daher in allen Berufsfeldern.