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Bemerkenswerte Revolutionen von KI im November, Teil 2/3

Im November 2023 ist so einiges rund um das Thema KI auf der Welt geschehen – bzw. in nur in den USA, was ein kleines Armutszeugnis für die EU ist. Zum einen ist ein schon fast vergessener Big Player wieder aufgetaucht, nämlich Meta. Zwar nicht wegen eines bahnbrechenden Ergebnisses, sondern wegen dem Abbau der KI-Regulierung, aber immerhin! Und natürlich geht es um OpenAI und die Achterbahnfahrt des Sam Altman. Ebenso bei OpenAI soll es auch eine wirklich technische Revolution gegeben haben, nämlich eine sogenannte AGI. Was für Auswirkungen haben all diese Revolutionen auf die KI-Welt, auf die Rechtsbranche und auf die Welt generell? Dieses mal geht es um Genie, Strippenzieher und KI-Prophet Sam Altman. Eine so fähige und erfolgreiche Person sollte doch wirklich keinen Grund zur Sorge vor Arbeitslosigkeit haben, oder? Und doch wurde er von OpenAI gefeuert – zumindest kurzzeitig. Hier ein genauerer Blick:

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1. OpenAI, wer war das nochmal?

OpenAI wurde im Herbst 2022 weltweit bekannt durch die Veröffentlichung von ChatGPT, einem KI-basierten Chatbot. Vorher war das von Sam Altman geführte Unternehmen in Fachkreisen absolut eine Größe, jedoch der breiten Öffentlichkeit meistens unbekannt. Interessanter Weise wurde OpenAI ursprünglich unter anderem von Elon Musk gegründet und hatte zumindest bis ChatGPT den Ansatz verfolgt, eine allgemeinwohlfördernde KI-Forschung zu sein. Der riesige Erfolg des Chatbots änderte dies wohl ein wenig (etwa passte OpenAI kürzlich seine Philosophie an) und mittlerweile ist OpenAI Marktführer mit Monopolpotential in Sachen KI. Der ausgelöste KI-Hype überraschte Konkurrenten, die dann alle wenig spektakulär nachziehen mussten und selbst Technologiegiganten wie Google und Microsoft wurden überholt und überrumpelt. Während Google mit der KI „Bard“ dagegen hielt setzte Microsoft auf eine andere Taktik und stieg bei OpenAI ein. So findet sich etwa GPT nun in Microsoft-Produkten wie Edge. Neben den stets ausverkauften Premium-Abos für ChatGPT und der Marktbewertung von OpenAI dürfte spätestens Microsoft für volle Kassen gesorgt haben, sodass der Höhenflug von OpenAI gerade erst losgehen könnte.

2. Die Revolution bei OpenAI

Offensichtlich ist die größte Revolution bei OpenAI bereits im Herbst 2022 passiert, als ChatGPT erschien und international für Chaos sorgte (teilweise wollte man aus Verzweiflung das Abitur abschaffen). Doch auch im November 2023 gab es gleich mehrere Revolutionen: Zum einen erschien GPT4 und brachte den „Turbo“ mit sich (gleichzeitig auch für DALL-E). Darüber hinaus soll ein Durchbruch bei der AGI (Artficial Generell Inteligence) geglückt sein. Und schließlich kam es zu einer personellen Revolution rund um Chef Sam Altman. Dieser wurde zuerst rausgeworfen, fand dann sofort einen Platz bei Microsoft. Microsoft hingegen versuchte, ihn weiterhin bei OpenAI zu halten und so wurde Sam Altman wieder zurück auf den obersten Posten gebracht. Jedoch mit großen Auswirkungen auf die Besetzung des Aufsichtsrats, der das ganze Chaos angefangen hatte. Von Revolten, Meuterei und Intrigen anmutend ist nun wieder Ruhe eingekehrt, doch was ist da eigentlich genau abgelaufen?

3. Szenen wie bei Game of Thrones

Von außen wirkte der Machtkampf nicht weniger hart und voller Intrigen, als der Kampf um den Tron bei Game of Thrones. Verbündete, die einem das Messer in den Rücken stechen, mächtige Allianzen und Einmischung Fremder – all das lief an nur einem Wochenende ab. War es alles eine abgesprochene Putsch-Inszenierung, um die Macht Altmans zu stärken? Oder doch ein missglückter Versuch, genau das Gegenteil zu bewirken? Auch im Nachhinein lässt sich das von außen nur schwer sagen. Doch verschiedene Theorien gibt es und sie hören sich alle sinnvoll an. Eine Netflix-Aufbereitung des Dramas wäre sicher hochspannend, gerade bei einer Figur wie Sam Altman.

4. Sam Altman

Denn dieser ist grundsätzlich sehr undurchsichtig. Ein genialer Kopf mit zukunftsweisenden Ideen, der jedoch gleichzeitig auch Ziele verfolgt, die stutzig machen. Als Antreiber der KI-Entwicklung warnt er zur gleichen Zeit eindringlich vor den Gefahren der Technologie. Seine Lösung? Die Iris eines jeden Menschen scannen, eine Welt-Währung auf Krypto-Basis schaffen und so der KI den Kampf ansagen. Das klingt nach dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn und genau deshalb ist die Revolution an diesem Wochenende so brisant. Unabhängig von Motiven und Gründen steht eins fest: Ihn loswerden ist so gut wie unmöglich. Er hat seinen Platz an der Spitze des weltweit führenden KI-Unternehmens gefestigt und gleichzeitig gezeigt, wie fragil OpenAI ohne ihn wäre. Seine Macht innerhalb der Führungsetage ist dadurch deutlich gestiegen.

5. Theorie des aufstrebenden Aufsichtsrats

Auf der Hand liegt der erste Ansatz: Sam Altman wurde vom Aufsichtsrat rausgeschmissen. Also wird es wohl der Aufsichtsrat sein, der Schuld an allem ist und sich erhofft hatte, mehr Einfluss auf das Unternehmen zu gewinnen. Grundsätzlich ist aber schon unklar, wieviel Einfluss dieser Rat zuvor überhaupt hatte. Mit Altman als öffentlichkeitswirksamen Anführer dachte man bisher, dem Aufsichtsrat käme eher eine verwaltende Tätigkeit zu. Zudem war das Verhältnis zwischen den Parteien eigentlich nie so schlecht, dass mit so einem Schritt zu rechnen war. Umso überraschender flog Sam Altman dann doch tatsächlich aus „seinem“ Unternehmen OpenAI. Verfolgt man weiter den Ansatz, dass dies so geplant war, dann erscheint es für den Rat einfach doof gelaufen zu sein: Eine Person wie Altman ist natürlich nicht lange arbeitslos. Einerseits könnte er sein eigens Ding starten, andererseits reißt sich offensichtlich jeder Konkurrent um ihn. Schließlich war es Microsoft, die ihn im Handumdrehen anstellten und das sicher sehr gerne. Nicht nur wäre man damit Google mit ChatGPT voraus, man hätte sogar das Mastermind hinter alledem an Bord.

6. Wie kam Altman zurück?

Doch wenn das doch nach so einem guten Deal aussieht, warum platzte er wieder? Nun ja, Altman durfte wiederum überraschend doch zurück zu OpenAI. Doch wer jetzt denkt, dass sich Microsoft darüber geärgert haben muss, der täuscht sich. Sicherlich hätten sie nichts gegen diese Personalie in ihren Reihen gehabt. Doch noch viel mehr nutzt Altman ihnen, wenn er in dem Unternehmen weiter und umso mehr die Richtung angibt, in das Microsoft kurz vorher eingestiegen ist. Und so war es das von Bill Gates gegründete Unternehmen, dass dafür verhandelte, Altman wieder an die Spitze von OpenAI zu setzen. Und spätestens hier wird es interessant. Denn nun liegt natürlich der Gedanke nicht fern, dass der Aufsichtsrat intern in seiner Funktion als Aufseher Kritik an entweder Altman oder Microsoft geübt hatte. Es wäre der klügste Schachzug von Microsoft, Altman feuern zu lassen, nur um ihn auf Druck der gesamten Belegschaft wieder einstellen zu lassen – mit einem gänzlich veränderten Aufsichtsrat.

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7. Schachspieler Altman

Und so kann es eben auch gut möglich sein, dass alles von langer Hand durch Sam Altman geplant war. Er dürfte sich seiner herausragenden Rolle in der Führung des Unternehmens nach außen bewusst gewesen sein. Nachdem kürzlich schon die Philosophie des Unternehmens von einem Allgemeinwohltäter zu einem kommerziellen und mächtigen Monopolisten geändert wurde, kann es also sein, dass der Aufsichtsrat Maßnahmen plante, das wahnsinnige Genie Altman zu stoppen. Doch diesem gelang es über mehrere Wege, nicht nur der Kontrolle zu entkommen – er steht vielmehr so mächtig da, wie noch nie. Die Drahtzieher des Rauswurfs sind entfernt, das gesamte Unternehmen steht hinter ihm und der neue Aufsichtsrat ist sich seines geringen Einflusses durch das Wochenende auch bewusst. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass dies Altman den nötigen Freiraum gibt, den er für etwa eine Entwicklung einer weitaus disruptiveren Technologie als ChatGPT braucht. Weniger Kontrolle ist zum Beispiel auch das Stichwort bei Meta, das die Abteilung zur Kontrolle der KI-Entwicklung aufgelöst hat. Es scheint also ein Trend zu sein, einerseits zu warnen und andererseits sich der moralischen und ethischen Grenzen der KI zu entledigen.

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