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Geht Blockchain überhaupt umweltverträglich?

Was ist nochmal ganz genau eine Blockchain? Alleine ein Teil von ihr verbraucht auf jeden Fall mehr Strom als ganz Österreich oder Portugal! Wie kann man es schaffen, dass trotz der benötigten Rechenleistungen und Servern die Blockchain klimaneutral wird? Die Blockchain hatte ihren großen Hype um 2016 herum – besonders in Bezug auf Kryptowährungen wie Bitcoin. Dass die Blockchain heutzutage jedoch auch in vielen anderen Bereichen täglich und selbstverständlich Anwendung findet, wissen die wenigsten. Doch allein ihr Kryptogeschäft produziert so viel CO2, dass andere Wege gefunden werden müssen.

1. Was ist eine Blockchain?

Natürlich hat jeder von der Blockchain gehört und es schwirrt bei den meisten auch eine Vorstellung von ihr im Kopf herum. Das Thema kann höchst kompliziert werden, wenn man tiefer eintaucht, doch das Grundprinzip ist relativ simpel:

Die Blockchain, also eine Kette aus Blöcken, ist nichts anderes, als ein Speichermedium für Informationen. Diese Daten werden jeweils auf einem Block gespeichert. Der Block bekommt zudem einen individuellen Namen, ein sogenanntes Hash. Dieses Hash ist die aus Zahlen und Buchstaben bestehende Kennzeichnung dieses einen Blocks und ist so einzigartig wie beim Menschen ein Fingerabdruck.

Der erste Block der Kette enthält nur seine entsprechenden Informationen als Daten gespeichert und erhält seinen eigenen Hash. Der zweite Block speichert hingegen seine Informationen, seinen eigenen Hash und auch den des ersten Blocks. Also sind die Hashs aller vorangegangenen Blöcke immer auf jedem Block gespeichert – und so entsteht die Kette!

2. Welchen Nutzen hat diese Kette?

Die Verknüpfung der Blöcke ist dabei nicht nur sinnvoll, sondern das entscheidende Element des Prinzips. Sie garantiert die Richtigkeit der gespeicherten Informationen: Die Blockchain ist ein dezentrales System, das bedeutet, dass es keine externe (zentrale) Autorität gibt. Stattdessen wird die Gültigkeit der Blöcke von jedem einzelnen Block garantiert. Denn wenn der 30. Block im Nachhinein manipuliert wird, ändert sich auch sein Hash. Indem aber der originale Hash des 30. Blocks im 31. Block gespeichert ist, lässt sich dort herausfinden, ob einer der vorherigen Blöcke im Nachhinein manipuliert wurde. Zudem besitzen alle Nutzer der Blockchain eine Kopie aller getätigten „Transaktionen“, also einen Verlauf der Blockchain-Entwicklung. Somit wird die Blockchain demokratisch von allen Nutzern und allen Blocks verifiziert.

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3. Gefahren der Blockchain

Die Verifizierung stellt damit den größten Unterschied zu bisherigen Systemen dar. Wenn etwa eine Währung bisher stets eine zentrale Autorität hatte, die für die Gültigkeit von ihr einstand, möchte die Bockchain genau diese Abhängigkeit vermeiden. Sie möchte damit autonom sein von Regierungen, Märkten und Gerichten. Darin bergen sich in ihrer jetzigen Variante selbstverständlich all die Probleme, die die Menschheit mit Rechtsstaatlichkeit und Kontrolle durch Regierungen verhindern möchte. So haben sich Kryptowährungen als beliebtes Zahlungsmittel des Schwarzmarkts etabliert. Einen schlechten Ruf haben sie damit sicher teils verdient, doch gilt das nicht für das Konzept der Blockchain an sich. Sie kann vielfältig im positiven Sinne eingesetzt werden und wird gerade bei einer immer größeren Digitalisierung wichtiger. Was sie sich allerdings vorwerfen lassen muss ist ihr Stromverbrauch!

4. Problem Umweltverträglichkeit

Um ein anschauliches Beispiel zu geben: Die Länder Östereich oder Portugel haben nach dem ZDF im Jahr 2020 weniger Strom verbraucht als alleine für das Schürfen nach Bitcoins benötigt wurde. 75 Terrawattstunden wurden für die Suche nach Bitcoins verbraucht und hierin sind nicht die eigentliche Blockchain im Hintergrund der Währung, der Handel oder sonstige Transaktionen enthalten!

Das Problem: Während auf dem Planeten seit 2016 viel für Klimaschutz, erneuerbare Energien und stromsparende Alternativen getan wird, steigt der Ausstoß von CO2 beim Beispiel Bitcoin enorm. Eine 2021 geschürfte Münze hat mehr als 100x mehr CO2 produziert als eine aus 2016: Von 0,9 auf 114 Tonnen CO2 pro Bitcoin!

5. Ähnlich wie Rindfleischproduktion und Benzinherstellung

Die globalen Klimaschäden in diesem Zeitraum werden nach ZDF auf 12 Milliarden Dollar geschätzt! Die Höhe der Klimaschäden überstieg dabei 2020 an mehr als 34% der Tagen den Wert des geschürften Bitcoin.

Dabei sind die Schäden an der Umwelt so hoch, dass sie über 35% des Marktwertes des Bitcoins ausmachen! Das ähnelt den bekannten energieaufwendigen und klimaschädlichen Prozessen wie der Rindfleischproduktion oder der Herstellung von Benzin aus Rohöl! Diese beiden sind ständig in der Kritik dafür, doch wie lässt sich die Blockchain umweltverträglicher machen?

6. Ein positives Beispiel

Denn schließlich umfasst das Thema Blockchain viel mehr als nur Kryptowährungen und selbst von denen macht Bitcoin weniger als die Hälfte aus. Das Problem ist also riesig und die ernüchternde Nachricht ist, dass es auch nicht verkleinert werden kann. Die technischen Prozesse werden stets komplizierter und aufwendiger. Die Bedeutung der Blockchain wird immer größer und so lässt sich ihr Energieverbrauch nicht einfach reduzieren.

Das Beispiel Wattify zeigt jedoch die Lösung: Das Unternehmen schafft es, seine eingesetzte Blockchain zu 100% klimaneutral durch erneuerbare Energien zu betreiben. Die Blockchain wird etwa für die Rendite benutzt, die von einem virtuell als Kryptowert nachgebildeten Photovoltaik-Park erzeugt wird. Dieser ist auf der Blockchain erfasst und zahlt in Kryptowährung aus – er ist dabei selber eine erneuerbare Energie, aber auch die Blockchain dahinter wird so betrieben.

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7. Ein langer Weg

Es ist aber auch klar, dass dies bisher einen Einzelfall darstellt. Bei den oben dargestellten enormen Summen an Energie wird es dauern, bis global genügend erneuerbare Energiequellen ausgebaut sind, um den Bedarf zu decken. Doch für Deutschland ergibt sich die Möglichkeit, von Anfang an darauf zu setzen. Denn abgesehen von Kryptowährungen ist die Blockchain-Technologie hierzulande weit weniger verbreitet als in anderen Staaten. Nun gibt es Pläne, das Rechtswesen, speziell die Anwaltschaft aber auch die Justiz mit der Blockchain immer vertrauter zu machen. Dies wird ein langsamer, schleichender Prozess sein und so besteht eben doch die Möglichkeit dass im gleichen Tempo der Ausbau von grüner Energie vorangetrieben wird und die Blockchain in Deutschland klimafreundlich sein kann!

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